Wenn jemand durch und durch für Lebensfreude und Selbstliebe steht, dann ist es We Are Era-Talent Carina Møller-Mikkelsen: Auf Social Media nimmt sie ihre Follower:innen mit durch ihr Leben und erzählt ihre ganz eigene Geschichte. Das zentrale Thema dabei ist ihre Transformation von Körperoptimierung hin zu Körperakzeptanz – vor einigen Jahren stand Carina nämlich noch kurz vor der großen Karriere als Bodybuilderin und Wettkampfathletin. Weshalb sie diesem Weg schließlich den Rücken zukehrte und wie sie Social Media dazu nutzt, um anderen jungen Frauen Mut zu machen, hat sie uns bei einem virtuellen Kaffee verraten.
Ich hatte damals mit dem Sport angefangen, um mich wohler in meinem Körper zu fühlen. Stattdessen war ich aber irgendwann an einen Punkt gelangt, an dem ich mich durch den Sport noch mehr unter Druck gesetzt habe als vorher. Ich habe zu dieser Zeit schon Instagram genutzt und mir ständig Bilder von – wie ich damals fand – „perfekten Körpern“ angeschaut, und wollte genauso aussehen. Ich war wie eine Maschine, habe nur noch nach Trainings- und Ernährungsplänen gelebt und dabei jegliches Körpergefühl verloren. Die daraus resultierenden körperlichen und psychischen Beschwerden konnte ich irgendwann nicht mehr ignorieren, weshalb ich dann die Reißleine gezogen habe. Ganz langsam habe ich zu mir selbst zurückgefunden und ein neues Verhältnis zum Sport und vor allem zu meinem Körper erlernt. Dadurch wurde mir auch irgendwann klar, dass es einfach verschiedene Körperformen gibt, nicht nur entweder dünn oder dick. Das wirklich zu begreifen und zu akzeptieren war für mich der erste große Schritt hin zur Selbstliebe!
Körperakzeptanz oder Body Acceptance geht für mich Hand in Hand mit Selbstliebe. Das bedeutet für mich, sich aktiv mit sich selbst zu beschäftigen und für sich zu sorgen. Jedoch heißt das in meiner Definition nicht, dass ich einfach alles hinnehme und Dinge „schönrede“, sondern auch das ändere bzw. daran arbeite, was mich absolut stört. Mich selbst zu lieben, heißt für mich gleichzeitig mehr von den Dingen zu machen, die mich erfüllen und glücklich machen. Dazu rate ich auch immer meinen Follower:innen: Nimm Dir ganz bewusst und achtsam Zeit für Dich selbst. Finde heraus, was Dich glücklich macht und was nicht – und zwar auch mal ganz ohne Social Media!
Ich habe mich früher durch Social Media selbst von vermeintlichen „Schönheitsidealen“ leiten bzw. beeinflussen lassen. Besonders zu der Zeit, in der ich extrem viel Sport gemacht habe. Ich dachte immer, ich müsste noch schlanker sein und immer noch mehr Muskeln aufbauen, um so auszusehen, wie die Menschen, denen ich selbst gefolgt bin. Ich habe mir viele Accounts so stark zum Vorbild genommen, dass ich total fixiert darauf war und mich ständig mit ihnen verglichen habe. Dabei vergisst man auch ganz schnell, dass Fotos oftmals nur noch wenig mit der Realität zu tun haben. Das ist ein Kreislauf, aus dem man nur schwer wieder rauskommt. Deshalb möchte ich heute selbst gar nicht so sehr als „Vorbild“ von anderen gesehen werden. Ich finde es super wichtig, sich nicht auf eine Person zu fixieren und ihr nachzueifern. Dadurch läuft man schnell Gefahr, sich durchgehend zu vergleichen. Ich denke, dass man lieber breit gestreut Inhalte auf Social Media konsumieren und sich die unterschiedlichsten Persönlichkeiten anschauen sollte. Somit gewinnt man immer wieder neue Eindrücke und kann auch mal aus Gewohnheiten ausbrechen. Ich sehe mich deshalb lieber als eine von vielen Inspirationsquellen. Ich möchte jungen Frauen mit meiner Geschichte Mut machen, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben, anstatt sich mit anderen zu vergleichen. Denn heute weiß ich: Du kannst Dein ganz eigenes Schönheitsideal sein! Und das ist auch die Message, die ich über meinen Instagram-Kanal verbreiten möchte.
Abgesehen davon weiß ich auch, dass es da draußen viele Menschen mit Essstörungen oder einem gestörten Körpergefühl gibt, worunter ich damals selbst gelitten habe. Manche von ihnen haben niemanden zum Reden oder trauen sich nicht, sich zu öffnen. Das ist aber ein so wichtiges und auch gefährliches Thema! Deshalb möchte ich mit meinen Inhalten unbedingt darauf aufmerksam machen und Betroffenen zeigen: Du bist nicht allein! Und wenn ich damit nur einer einzigen Person helfen kann, hat sich alles gelohnt.
Ein ausgewogener Mix aus Humor und Ehrlichkeit funktioniert am besten. Viele meiner Follower:innen freuen sich über meine humorvollen Stories, weil es sie zum Lachen bringt. Noch besser kommen Videos oder Fotos an, auf denen ich mich auch mal dann zeige, wenn es mir nicht gut geht oder ich gerade mal nicht witzig drauf bin. Diese Authentizität ist meiner Meinung nach immer noch das Wichtigste. Solche Momente ehrlich und ungeschönt zu teilen, hilft auch mir selbst! Das macht das Ganze noch ein Stück weit menschlicher und vor allem auch nahbarer.